Hanspeter Schleife Idar-Oberstein seit 1798


Schliff, Form und die Qualität des Rohlings bestimmen
den Wert des Schmucksteins.

Als Schliff bezeichnet man in der Gemmologie die durch Schleifen erzeugte Form von Schmucksteinen, um ihren Glanz zu verstärken und die dem Stein innewohnenden optischen Effekte hervorzuheben. 

Die Wahl des Schliffs sowie die Qualität der Ausführung sind dabei neben Farbe und Reinheit entscheidend für den späteren Wert des Schmucksteins. 

Bei den Schliffformen nimmt der Schleifer Bezug auf die geometrische Form des späteren Schmucksteins. Diese kann gemäß der klassischen Geometrie kreisförmig, oval, kegelförmig, quadratisch, rechteckig , dreieckig  oder vieleckig sein.

Kombinierte Formen sind unter anderem die Navette (oval mit zwei Spitzen), der Trilant (Dreieck mit runden Kanten), das Oktagon (Viereck mit abgeflachten Ecken), und dasHexagon (rundes Sechseck).
Zusätzlich sind noch verschiedene Freiformen wie beispielsweise das Herz  oder das Pendeloque (Tropfen- oder Birnenform) bzw. Briolett (verfeinerte Tropfenform) zu nennen.


Navette


Herz


Tropfen


Trilant

Beim Schleifen von Schmucksteinen wird zwischen drei verschiedenen Schliffarten unterschieden, die auf die jeweiligen Eigenheiten des Steins Rücksicht nehmen.

Beim Glattschliff wird eine glatte, kantenlose Oberfläche erzeugt. Er wird vorzugsweise bei opaken bis durchscheinenden Schmucksteinen eingesetzt. Diese zeigen dann oftmals ein lebhaftes Farbenspiel wie Maserungen und Flecken.
Der Glattschliff ist die einzige Form, die spezielle optische Effekte besonders betont.

- Adulareszenz, ein flächenhaftes Schimmern, tritt vorwiegend bei  Mondsteinen und Opalen auf.

- Asterismus,sternförmige Lichtreflexe kommen vor allem in Kristallen wie  Saphir und Rubin vor.  

- Chatoyance, den Katzenaugeneffekt, sieht man besonders im Chrysoberyll wie Falkenauge und      Tigerauge.

So geschliffenen bringen
diese Steine die Effekte und den  typischen, seidigen Glanz der Mineralien zur vollen Entfaltung. Der bekannteste Glattschliff ist der Cabochon, aber auch Lagensteine, Kugel- Kegel- und Trommelsteine (Barocksteine) gehören zu den glatten Schliffen.


Adulareszenz - Mondstein

Asterismus - Saphir

Chatoyance - Tiegerauge

Der Facettenschliff wird überwiegend bei durchsichtigen Steinen angewendet, da diese in der Lage sind, eintretendes Licht zu reflektieren, zu brechen und oft vielfarbig aufzuspalten (Dispersion). Dieses Phänomen, das Feuer eines Steins, wird insbesondere durch den Brillant-Vollschliff verstärkt, er hat immer eine runde Grundform und 57 Facetten unabhängig  von der Größe des Steins.

Je nachdem, ob eher eine runde oder eckige Form des endgültigen Steins vorgesehen ist, werden verschieden  Schliffarten angewendet, die wichtigsten sind:

Sternschliff, Scherenschliff, Treppenschliff und Brillantschliff. Außer beim Brillantschliff ergibt sich die Form und die  Anzahl der möglichen Facetten aus den Proportionen die der Rohstein mit bringt.

Die wichtigsten Schliffe und Formen im Überblick
 


Tropfen im Scherenschliff
 

Sechseck im
Treppenschliff
 

Oktagon im
Treppenschliff
 

Oktagon im
Scherenschliff
 

Baguette im
Scherenschliff
 

Baguette im
Treppenschliff

Brillantschliff mit
57 Facetten

Carrè im
Scherenschliff

Navette im Scherenschliff

Trilant im
Scherenschliff