Als Schliff bezeichnet man in der Gemmologie die durch Schleifen erzeugte Form von Schmucksteinen, um ihren Glanz zu verstärken und die dem Stein innewohnenden optischen Effekte hervorzuheben. Die Wahl des Schliffs sowie die Qualität der Ausführung sind dabei neben Farbe und Reinheit entscheidend für den späteren Wert des Schmucksteins. Bei den Schliffformen nimmt der Schleifer Bezug auf die geometrische Form des späteren Schmucksteins. Diese kann gemäß der klassischen Geometrie kreisförmig, oval, kegelförmig, quadratisch, rechteckig , dreieckig oder vieleckig sein. Kombinierte Formen
sind unter anderem die Navette (oval mit zwei Spitzen), der Trilant
(Dreieck mit runden Kanten), das Oktagon (Viereck mit abgeflachten Ecken),
und dasHexagon (rundes Sechseck).
Beim Schleifen von Schmucksteinen
wird zwischen drei verschiedenen Schliffarten unterschieden, die auf die
jeweiligen Eigenheiten des Steins Rücksicht nehmen. - Asterismus,sternförmige Lichtreflexe kommen vor allem in Kristallen wie Saphir und Rubin vor. - Chatoyance, den
Katzenaugeneffekt, sieht man besonders im Chrysoberyll wie Falkenauge und
Tigerauge.
Der Facettenschliff wird überwiegend bei durchsichtigen Steinen angewendet, da diese in der Lage sind, eintretendes Licht zu reflektieren, zu brechen und oft vielfarbig aufzuspalten (Dispersion). Dieses Phänomen, das Feuer eines Steins, wird insbesondere durch den Brillant-Vollschliff verstärkt, er hat immer eine runde Grundform und 57 Facetten unabhängig von der Größe des Steins. Je nachdem, ob eher eine runde oder eckige Form des endgültigen Steins vorgesehen ist, werden verschieden Schliffarten angewendet, die wichtigsten sind: Sternschliff, Scherenschliff, Treppenschliff und Brillantschliff. Außer beim Brillantschliff ergibt sich die Form und die Anzahl der möglichen Facetten aus den Proportionen die der Rohstein mit bringt.
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